Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag: 31. Dez. 1947

A. Grzesinski, geboren am 28. Juli 1879 in Treptow (Pommern), in New York gestorben.
Metallarbeiter; 1903-1907 Funktionär der SPD in Offenbach (Main) und 1907-1919 der Gewerkschaften in Kassel (u. a. Vorsitzender des Gewerkschaftskartells); Nov. 1918 Vors. des Kasseler Arbeiter- und Soldatenrates; Mitglied des Zentralrates der Arbeiter- und Soldatenräte; 1919—1924 Vorsteher der Stadtverordnetenversammlung von Kassel; Juni-Nov. 1919 Unterstaatssekretär im preußischen Kriegsministerium; Nov. 1919 - März 1921 Reichskommissar des Reichsabwicklungsamtes: seit 1919 Mitglied des preußischen Landtages; Nov. 1922 - März 1924 Präsident des preußischen Landespolizeiamtes; Mai 1925 - Okt. 1926 Polizeipräsident von Berlin; Okt. 1926 - Febr. 1930 preußischer Innenminister; Nov. 1930 - 20. Juli 1932 wieder Berliner Polizeipräsident; März 1933 Emigration in die Schweiz, später Frankreich und die USA; 1935-1937 Mitglied des »Lutetia«-Kreises; zeitweilig Präsident der 1938 gegründeten German Labor Delegation in den USA; 1934 Mitglied des Council for a Democratic Germany.

Die SPD hat 875 479, darunter 161 187 weibliche, Mitglieder in 9191 Ortsvereinen.
Es bestehen mehr als 100 jungsozialistische Arbeitsgemeinschaften und über 1100 Frauengruppen.
In der britischen Zone bestehen elf Parteizeitungen mit einer Auflage von 1 721 000, in der französischen drei mit einer von 195000, in Berlin eine Parteizeitung und zwei mit sozialdemokratischer Tendenz, zusammen mit einer Auflage von 620 000.