Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag: 11. Juni 1975

Das Präsidium der SPD bekräftigt die auf dem Parteitag der SPD in Hannover beschlossenen Grundsätze zur Behandlung von Bewerbern und Bediensteten im öffentlichen Dienst. Das Präsidium fordert alle Sozialdemokraten auf, auf der Grundlage des geltenden Rechts diesen Beschluß des Parteitages dem Wortlaut nach anzuwenden und dem Geist der Liberalität, den dieser Beschluß auszeichnet, entsprechend zu entscheiden. Das Präsidium betont seine Sorge über die Verwaltungspraxis in einigen Bundesländern.
Die SPD beobachtet mit Sorge, daß die Aktionen terroristischer Gruppen von Teilen der politischen Rechten in der Bundesrepublik dazu genutzt werden, ein Klima zu erzeugen, in dem der Unterschied zwischen nur scheinbar politisch motiviertem Terrorismus und radikalen politischen Auffassungen bewußt verwischt werden soll.

Allen Parteimitgliedern wird erneut dringlich empfohlen, sich nicht an der Kampagne gegen angebliche »Berufsverbote« zu beteiligen und Veranstaltungen fernzubleiben, bei denen der dringende Verdacht besteht, daß sie von der DKP gesteuert oder von ihr maßgeblich beeinflußt sind.

H. Wehner wird mit 196 von 221 Stimmen wieder zum Vorsitzenden der Bundestagsfraktion der SPD gewählt. Stellvertreter werden F. Schäfer, A. Schmidt, G. Metzger, A. Möller und H. Ehrenberg.