Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag: 2. Febr. 1973

Der Bundesrat lehnt in Erster Lesung den Grundvertrag zwischen der Bundesrepublik und der DDR mit der Mehrheit der von CDU und CSU regierten Länder ab. Nach Auffassung der Mehrheit der Bundesländer markiert der Vertrag den vorläufigen Abschluß einer Entwicklung, die innerhalb von 3 Jahren zu einer prinzipiellen Veränderung der bis dahin von allen im Parlament vertretenen Parteien gemeinsam getragenen Deutschland- und Ostpolitik geführt hat. Der veränderten Deutschland- und Ostpolitik liege die Bereitschaft der Bundesregierung zugrunde, den Status quo in Deutschland hinzunehmen.

Die Bundesregierung beschließt gegen erneute spekulative Auslandsgelder und zur Absicherung der wirtschaftlichen Stabilität eine Genehmigungspflicht für den Erwerb aller inländischen Wertpapiere durch Ausländer.

M. Brauer, geboren 3. 9. 1887 in Altona, in Hamburg gestorben.
Glasbläser; Lagerleiter und Angestellter; 1903 Eintritt in die sozialistische Jugendbewegung; Vorstandsmitglied des sozialdemokratischen Wahlvereins Altona-Ottersen; 1916 Stadtverordneter in Altona; Nov. 1918 kommissarischer Senator, 1919 zweiter Bürgermeister und Kämmerer und von 1924-1933 Oberbürgermeister von Altona; Mitglied des Preußischen Staatsrates; 1933 Schutzhaft; Emigration nach Österreich; 1934 Berater der chinesischen Regierung; 1936 USA; Dozent für Staatswissenschaft und Volkswirtschaft an der Columbia-Universität; 1939 Vorsitzender der German Labor Delegation. Juli 1946 Rückkehr nach Deutschland; Okt. 1946-1953 und von 1957-1961 1. Bürgermeister von Hamburg; 1954-1957 Direktor der Versicherungsgesellschaft Alte Volksfürsorge; 1961-1965 MdB; 1954-1964 Mitglied des Parteivorstandes der SPD.