Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Der Parteivorstand der SPD stellt fest: Mit seinen politischen Vorstellungen hat sich der Sozialdemokratische Hochschulbund (SHB) noch weiter von der Politik der SPD entfernt. Für eine Zusammenarbeit mit dem Bundeszentralrat des SHB sind gegenwärtig die Voraussetzungen nicht gegeben. Der Parteivorstand der SPD begrüßt das von der Bundesregierung beschlossene Aktionsprogramm »Berufliche Bildung«. Nach Auffassung der SPD soll die Bundesregierung u.a. folgende Maßnahmen vorrangig ergreifen: Die Inhalte der Ausbildungsordnungen sind zu modernisieren und durch Einführung des Berufsgrundbildungsjahres und die Verstärkung des theoretischen Fundamentes zu generalisieren. Die zu kontrollierenden Mindestnormen des Berufsbildungsgesetzes sind weiter zu entwickeln durch eine Konkretisierung der Anforderungen an die pädagogische Eignung sowie an die fachlichen Kenntnisse der Ausbilder. Der Parteivorstand der SPD stellt fest: Das Fernstudium im Medienverbund erweitert das bestehende Bildungssystem. Es vermehrt die Bildungschancen und trägt so zur Demokratisierung des Bildungswesens bei. Der Parteivorstand beschließt Richtlinien für Kontakte der SPD zu Parteien und Organisationen außerhalb der Bundesrepublik. Diese Kontakte bedürfen der Genehmigung durch den Parteivorstand.
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
29. März 1971
Die SPD will auch weiterhin sozialdemokratisch gesinnte Studenten und Studentengruppen in ihren hochschulpolitischen Bestrebungen unterstützen.
Die Bundesregierung muß darauf hinwirken, daß Betrieben, die nicht in der Lage sind, das Ausbildungsprogramm durchzuführen sowie Betrieben, die nicht bereit sind, außerbetriebliche Organisationsformen der Ausbildung in Anspruch zu nehmen, unverzüglich das Ausbildungsrecht entzogen wird. Für außerbetriebliche Maßnahmen sind vorhandene Einrichtungen zu nutzen und zusätzliche öffentliche Bildungseinrichtungen zu schaffen. Es sind mehr Vollzeitausbildungslehrgänge zu schaffen und in Gesamtschulsysteme zu integrieren. Die Bundesregierung muß bis zum Herbst 1971 für alle Auszubildenden den Anspruch auf eine Ausbildung nach den Mindestnormen des Berufsausbildungsgesetzes sicherstellen.
Die Entscheidungen für den Aufbau eines Fernstudiensystems müssen schnell gefällt werden. Das Fernstudium im Medienverbund soll als eine öffentliche Aufgabe erhalten bleiben. Es darf nicht der privaten Initiative überlassen werden.