Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
W. Brandt erklärt: Auf Grund des Ergebnisses der Bundestagswahl, im Zusammenhang mit den im Wahlkampf besonders umstrittenen Fragen, werde ich mich um die Zustimmung der Mehrheit im Bundestag für die Wahl zum Bundeskanzler bemühen. Den Herrn Bundespräsidenten habe ich von dieser Absicht in Kenntnis gesetzt. Die Bundestagsfraktion der SPD beschließt einstimmig, W. Brandt als Bundeskanzler zu wählen. W. Brandt erklärt, er wolle ein Bundeskanzler der inneren Reformen werden. Die Bundesregierung beschließt, den Wechselkurs der DM vorübergehend freizugeben und Schutzmaßnahmen für die Landwirtschaft zu treffen. Die SPD stellt fest, mit der Freigabe des Wechselkurses ist eine de facto-Aufwertung der DM freigegeben worden. Bundeskanzler K. G. Kiesinger und Bundesfinanzminister F.-J. Strauß haben damit die Richtigkeit der von Bundeswirtschaftsminister K. Schiller vorgeschlagenen Währungspolitik anerkannt.
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
29. Sept. 1969
Partei- und Fraktionsvorstand der SPD billigen einstimmig die Erklärung von W. Brandt.
Die Parteigremien beschließen die Bildung einer Verhandlungskommission für die Bildung der neuen Bundesregierung. Der Kommission gehören an: W. Brandt, H. Schmidt, H. Wehner, K. Schiller, A. Möller, H. Kühn und G. Leber.