Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Die Spitzengremien der SPD erklären: Die Bürger dieses Landes sind beunruhigt über die Auswüchse der Gewalt, die von einer Minderheit organisiert werden. Sie sind über die träge Entwicklung der Universitätsreform besorgt, die dieser Minderheit willkommene Vorwände für Gewaltaktionen verschafft. In dieser Lage kommt es auf zweierlei an: Wir Sozialdemokraten werden unbeirrt reformieren, was reformiert werden muß. Wir Sozialdemokraten stehen entschieden hinter allen, die das Recht als Grundlage unseres freiheitlichen Zusammenlebens konsequent verteidigen. Denn dauerhafte Reformen sind nur möglich, wenn Freiheit und Recht gesichert bleiben.
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
13. Febr. 1969
Wer zu ungesetzlichen Handlungen aufruft oder sich daran beteiligt, muß zur Rechenschaft gezogen werden. Wer Eigentum zerstört, muß auch zum Ersatz des Schadens herangezogen werden. Gruppen und Organisationen, die sich das Ziel setzen, unsere verfassungsmäßige Ordnung zu zerstören, stellen sich damit selber außerhalb der grundsätzlichen Ordnung. Die Freiheit des Lehrens und die Freiheit des Lernens müssen an allen Hochschulen garantiert werden. Die Universität darf nicht zum Exerzierplatz der Revolte werden.
Die Polizeibeamten, die bei der Verteidigung der rechtsstaatlichen Ordnung ihre schwere Pflicht erfüllen, verdienen unser Vertrauen.
Wir appellieren an die junge Generation: Lauft bei der Verfolgung noch so berechtigter Forderungen nicht falschen Propheten nach. Helft allen Kräften in diesem Lande, die zu Reformen bereit sind.