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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
28. Nov. 1966

In einer gemeinsamen Sitzung beschließen Parteivorstand, Parteirat und Kontrollkommission der SPD mit 73 gegen 19 Stimmen den Beschluß der Fraktion der SPD im Bundestag vom 27. November 1966 zu unterstützen, der die Verhandlungskommission der SPD beauftragt, über die Bildung einer von CDU/CSU und SPD gemeinsam getragenen Regierung abschließend zu verhandeln.
In einem Brief schreibt der schwer erkrankte F. Erler an W. Brandt u.a.: Ein Ausschlagen der jetzigen Chance der Regierungsbeteiligung würde die Wiederherstellung der alten Koalition CDU/CSU und FDP bedeuten. Das wäre schlecht für Volk und Staat. Es ist aber keineswegs sicher, ob es gut für die Sozialdemokratische Partei wäre.
Niemand von uns übersieht die verständlichen Gefühle eines großen Teiles der Parteimitgliedschaft, der sich dagegen wehrt, mit dem bisherigen innenpolitischen Gegner nunmehr zusammenzuarbeiten.
Wir haben jetzt die Chance der Änderung. Sie wäre bei einem Zusammengehen mit der FDP größer gewesen, wenn sich dies hätte verwirklichen lassen. Da das nicht der Fall ist, dürfen wir die andere Chance nicht ausschlagen. Die Bundesrepublik gewinnt für das eigene Volk und für die Umwelt ein anderes Gesicht, wenn die CDU/CSU aufhören muß, Staatspartei zu sein, und wenn die Sozialdemokraten als gleichberechtigte Partner mit einer starken Mannschaft in die Bundesregierung einziehen.



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net edition fes-library | Juni 2001