Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Kongreß der Sozialistischen Internationale in Rom, auf der 43 Parteien mit 70 Millionen Wählern vertreten sind. W. Brandt spricht zur Berlin- und Wiedervereinigungsfrage. Er wendet sich gegen den Vorschlag des Führers der britischen Labour-Party, H. Gaitskell, die Oder-Neiße-Grenze in eine endgültige Grenze umzuwandeln und die DDR de facto anzuerkennen.
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
22. - 27. Okt. 1961
Der Kongreß verurteilt die Errichtung der Berliner Mauer als Akt der expansionistischen Politik der sowjetischen Regierung. Er fordert eine diplomatische Initiative des Westens für eine friedliche Einigung Deutschlands und ein Abkommen über den von den vier Mächten garantierten Zugang nach West-Berlin. Ein Abkommen über eine kontrollierte Abrüstung in Mitteleuropa, das das militärische Gleichgewicht nicht verändern dürfe, kann die politischen Spannungen vermindern und die Aussicht auf die Wiedervereinigung Deutschlands verbessern. Die Industrieländer werden erneut aufgefordert, 1 % ihres Nationaleinkommens für die Entwicklungshilfe zu geben. Der Kongreß verurteilt die südafrikanische und portugiesische Unterdrückungspolitik.
Er verlangt die Aufnahme der chinesischen Volksrepublik in die UN und eine Reform der UN, um Afrika und Asien stärker zu berücksichtigen.
Der Kongreß diskutiert eine Neufassung der Grundsatzerklärung von 1951. Eine Entscheidung wird vertagt.
A. Andersen (Dänemark) wird als Präsident, E. Ollenhauer als einer der Vizepräsidenten wiedergewählt.
Neben dem Kongreß der Sozialistischen Internationale findet auch eine Internationale Frauenkonferenz und eine Konferenz der Sozialistischen Union Mittel- und Osteuropas (Exilparteien) statt.