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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
3. Nach dem Zweiten Weltkrieg. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1978.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
11. April 1961

Der Parteivorstand der SPD gibt Richtlinien für die sozialdemokratische Familienpolitik bekannt, die auf der Grundlage des Godesberger Programms ausgearbeitet wurden.
Die Ehe als Kern der Familie ist eine für die Dauer gegründete rechtliche, wirtschaftliche, sittlich-geistige und für die religiös Gebundenen auch in ihrem Glauben beruhende Lebensgemeinschaft. Die SPD steht zum Grundgesetz der Bundesrepublik, das in seinem Artikel 6 Pflege und Erziehung der Kinder als das natürliche Recht der Eltern verbürgt. In die Obhut der Eltern über ihre Kinder darf nur notfalls eingegriffen werden, soweit Eltern versagen und die Kinder nicht anders vor Gefahr geschützt werden können.
Die geordnete Familie ist die beste Grundlage für eine gesunde körperliche und sittliche Entwicklung des Kindes.
Die Familie muß wirtschaftlich gesichert sein, damit sie ihre Aufgaben erfüllen kann. Der heute übliche Leistungslohn nimmt jedoch auf die Größe der Familie keine Rücksicht. Mütter, die Kinder versorgen und zu erziehen haben, sollen nicht genötigt sein, aus wirtschaftlichen Gründen einem Erwerb nachzugehen und die Doppelbelastung durch Tätigkeit in Haushalt und Beruf auf sich zu nehmen. Deshalb ist der Ausgleich eines Teiles der Familienlasten unerläßlich, der allerdings der Familie nicht alle Aufwendungen für die Kinder abnehmen sollte.
Zur Förderung und Festigung der Familie schlägt die SPD u. a. vor: Einrichtungsbeihilfen; Kindergeld aus Steuermitteln für alle Kinder; familiengerechte Wohnungen; Mietbeihilfen; Ausbau der Hauspflege; Kinderspielplätze müssen beim Wohnungsneubau stets in angemessenem Umfange miterrichtet und mit öffentlichen Mitteln gefördert werden wie Tageseinrichtungen für die Betreuung von Säuglingen und Kleinkindern; Erweiterung des Mutterschutzes; Halbtagsarbeitsplätze; Hilfe für alte Menschen.



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net edition fes-library | Juni 2001