Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Die SPD veröffentlicht den Entwurf eines Wehrprogramms. Darin heißt es unter anderem:
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
28. Dez. 1928
Die SPD verwirft den Krieg als Mittel der Politik. Sie kämpft für vollständige Abrüstung durch internationale Abkommen. Der wirksamste Schutz der deutschen Republik beruhe auf einer deutschen Außenpolitik, die auf die Verständigung der Völker und die Erhaltung des Friedens gerichtet sei.
Noch drohe aber die Machtpolitik imperialistischer und faschistischer Staaten mit konterrevolutionären Interventionen und neuen Kriegen. Solange diese Gefahren bestünden, sei die deutsche Republik genötigt, zum Schutz der Selbstbestimmung ihres Volkes (Dies wird am 24. Mai 1929 geändert in: zum Schutze ihrer Neutralität und der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Errungenschaften der Arbeiterklasse) eine Wehrmacht zu unterhalten.
Die Wehrmacht könne ihre Aufgaben nur erfüllen, wenn sie in ihrem Denken und Fühlen mit dem Volk verbunden sei und sich im Gegensatz zu allen militaristischen Tendenzen, die auf die Beherrschung des Staates durch das Militär hinausliefen - als dienendes Glied in die deutsche Republik einordne.
Dazu fordert die SPD: Die Demokratisierung des Disziplinar- und Militärstrafrechts; die Einhaltung der staatsbürgerlichen Rechte und die demokratische Erziehung der Soldaten und Offiziere und die Beseitigung des Bildungsprivilegs für Offiziere.
Über diesen Entwurf kommt es zu heftigen Diskussionen in der Partei.