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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
1./6. Aug. 1927

Kongreß des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) in Paris. 159 Delegierte vertreten 23 Organisationen. Tagesordnung u. a.: Der organisatorische Aufbau des Internationalen Gewerkschaftsbundes (J. Oudegeest); Angestellte, Beamte und freie Berufe in der Gewerkschaftsbewegung (J. Oudegeest u. G. J. A. Smit); Internationale Hilfe bei Lohnkämpfen (J. Sassenbach); Internationaler Kampf um den Achtstundentag (Th. Leipart); Abrüstungsfrage und Kampf gegen Krieg und Militarismus (L. Jouhaux); die Gewerkschaftsfreiheit (L. Jouhaux).
Im Mittelpunkt der Beratungen steht das Verhältnis zur kommunistischen »Roten Gewerkschaftsinternationale« (RGI), nachdem es im englisch-russischen Komitee bereits zu einer organisatorischen Verbindung gekommen war. Die Mehrheit wendet sich gegen diese Kontakte.
»Bei der Organisierung der Angestellten und Beamten muß auf ihre berufliche Eigenart, ihre Arbeitsbedingungen, ihre soziale Stellung und ihre Mentalität Rücksicht genommen werden. Die Angestellten- und Beamtenorganisationen haben eigene Bedürfnisse und Forderungen; es ist daher unmöglich, für die Wirksamkeit der Gewerkschaften aller Berufe die gleiche Schablone anwenden zu wollen.«
Die dem IGB angeschlossenen Gewerkschaften werden aufgefordert, alle geeigneten Maßnahmen zu treffen, die die Aufrechterhaltung oder Wiedereroberung des Achtstundentages bezwecken.
Der Kongreß erklärt, daß die Arbeiterbewegung der entscheidende Faktor im Kampfe für den Frieden ist. Nur sie verkörpert die Macht, die berufen ist, die Kriegspläne der Herrschenden für immer zunichte zu machen.
Das Verhältnis zwischen IGB und den Internationalen Berufssekretariaten (IBS) wird neu geregelt: Einem Internationalen Berufssekretariat können nur Organisationen angehören, die ihrer Landeszentrale angeschlossen sind. Diese wiederum müssen Mitglied des IGB sein. Unter Leitung des IGB findet jährlich eine Konferenz der IBS statt. Die IBS nehmen an den Internationalen Kongressen mit beratender Stimme teil.
Der Generalrat des IGB wird bevollmächtigt, den neuen IGB-Präsidenten zu wählen, nachdem es auf dem Kongreß zu keiner Einigung kommt. An die Stelle von drei gleichberechtigten Sekretären soll nur noch ein Generalsekretär gewählt werden. Diese Funktion übernimmt J. Sassenbach.



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net edition fes-library | Juni 2001