DIGITALE BIBLIOTHEK DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG

DEKORATION DIGITALE BIBLIOTHEK DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG DEKORATION


TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
6./21. Febr. 1919

Der zweite Kongreß der Arbeiter- und Soldatenräte des Ruhrgebietes am 6. Februar in Essen verlangt die sofortige Einleitung praktischer Sozialisierungsmaßnahmen und droht mit einem Generalstreik für den 15. Februar. Am 10. Februar wird der Soldatenrat von Truppen des Generals O. v. Watter abgesetzt und verhaftet.
Am 13. Februar erklären die Gewerkschaften die Neunerkommission für illegal und die Streikparole für ungültig. Eine Teilkonferenz, die sich als »Versammlung der Zechenräte« bezeichnet, nimmt am 16. Februar in Mülheim mit großer Mehrheit die Streikparole an. Zwei Tage später verlangen die Delegierten der SPD und des sozialdemokratischen Bergarbeiterverbandes auf einer
erneuten Konferenz in Essen die Verurteilung der Mülheimer Beschlüsse. Nachdem diese Delegierten die Konferenz verlassen haben, wird die Resolution von Mülheim einstimmig bestätigt. Die ehemalige Neunerkommission konstituiert sich als »Zentralzechenrat«.
An dem Streik beteiligen sich fast fünfzig Prozent der Bergarbeiter, rund 180 000 Arbeiter.
Der Streik flaut ab, nachdem Truppen und Freikorps den zum Teil sehr heftigen bewaffneten Widerstand der Streikenden gebrochen haben.
Am 21. Februar erklärt sich eine Konferenz für den Abbruch des Streiks, nachdem Unternehmer und Gewerkschaften den Bergarbeitern gewisse Konzessionen versprochen hatten und von der SPD-Fraktion in der Nationalversammlung ein Antrag eingebracht worden war, die Sozialisierung der Bodenschätze »mit möglichster Beschleunigung« durchzuführen.



Vorhergehender StichtagInhaltsverzeichnisFolgender Stichtag


net edition fes-library | Juni 2001