Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag: 31. März 1925

Die SPD hat 690 802, darunter 153 693 weibliche, Mitglieder in 8240 Ortsvereinen. In der Organisation sind 417 Personen beschäftigt. »Das Mitteilungsblatt« erscheint monatlich in einer Auflage von 32000, die »Genossin« hat eine Auflage von 12 000, die»Arbeiter-Jugend« von 50000 bis 55000, »Der Führer« von 3300, die »Jungsozialistischen Blätter« von 4000, »Die Gesellschaft« von4400, die »Gemeinde« von 8400, die »Frauenwelt« von 90 000 und »Lachen links« von 80 000.
Die »Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer und Lehrerinnen Deutschlands« zählt 2500 Mitglieder.
Es bestehen 167 Ortsgruppen der Kinderfreundebewegung; »Der Kinderfreund«erscheint zweimal monatlich. Ein erheblicher Teil der Auflage wird Parteizeitungen beigelegt.

Die Partei verfügt über 170 Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von 1 089 000, das sind 4,5 Prozent aller in Deutschland erscheinenden Zeitungen.
Die »Konzentration AG.«, Sozialdemokratische Druckerei- und Verlagsbetriebe, wird gegründet. Aufgabe dieser Gesellschaft ist die Zusammenfassung der wirtschaftlichen Betriebe der SPD, insbesondere der Druckereien, Verlage und ähnlicher Betriebe zum Zwecke gemeinschaftlicher Beschaffung der Roh- und Hilfsstoffe sowie der Betriebsmittel; die gemeinsame Überwachung aller Betriebe durch fachmännische Revisoren, Beschaffung der erforderlichen Mittel zum weiteren Ausbau der Betriebe; Erwerb, Errichtung und Ausbau von Betrieben, die der Förderung der wirtschaftlichen Interessen der zusammengeschlossenen Betriebe zu dienen geeignet sind. A. Rupprecht wird geschäftsführender Direktor.

Gründung des »Sozialistischen Kulturbundes«, dessen Träger der Reichsausschuß für sozialistische Bildungsarbeit, der Verband der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ), die Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Lehrer, die Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde und der Hauptausschuß der Arbeiterwohlfahrt sind. Der Arbeiter-Sängerbund und der Arbeiter-Turn- und Sportbund haben sich zur Mitarbeit bereit erklärt.
Der Kulturbund will die Erweckung und Stärkung aller kulturschöpferischen Kräfte der Arbeiterschaft auf den Gebieten der Wissenschaft, Kunst, Erziehung, Volksbildung, Jugendwohlfahrt und Körperpflege und damit die Verbreitung und Vertiefung des sozialistischen Kulturbewußtseins erreichen.