Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Konflikt innerhalb der Regierungsparteien wegen des Arbeitszeitgesetzes. Reichskanzler G. Stresemann (DVP) fordert ein Ermächtigungsgesetz, das dem Kabinett Vollmacht gibt, selbständig Maßnahmen auf finanziellem, wirtschaftlichem und sozialpolitischem Gebiet zu treffen. H. Müller stimmt den finanziellen Ermächtigungen zu, bestreitet aber die Notwendigkeit auf wirtschaftlichem und sozialpolitischem Gebiet. Die DVP macht ihre Zustimmung
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
1./6. Okt. 1923
abhängig vom Rücktritt R. Hilferdings und H. v. Raumers (DVP), der die Auffassung seiner Partei, die Arbeitszeit zu verlängern, um den Vorkriegswirtschaftszustand zu erreichen, nicht teilt. Die VSPD lehnt jede Änderung des achtstündigen Arbeitstages ab und fordert die Aufhebung des Ausnahmezustandes in Bayern. Das Kabinett tritt am 3. Oktober zurück. G. Stresemann wird erneut mit der Kabinettsbildung beauftragt und stellt am 6. Oktober das neue Kabinett vor, in dem H. Luther (parteilos) an Stelle von R. Hilferding das Finanzministerium und J. Koeth (parteilos) an Stelle von H. v. Raumer das Wirtschaftsministerium übernehmen.
R. Hilferding hat sich sehr dafür eingesetzt, daß die VSPD in der Regierung bleibt, um einen allgemeinen Zusammenbruch und eine Diktatur von rechts zu vermeiden.