Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Die Exekutiven der drei Internationalen beraten in Berlin gemeinsame Aktionen. Das Proletariat wird für den 20. April und den 1. Mai zu Demonstrationen für den Achtstundentag, gegen die Arbeitslosigkeit und gegen die Offensive des Kapitals aufgerufen.
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
2./5. April 1922
Der von den Kommunisten geforderte Arbeiterweltkongreß wird von den beiden anderen Internationalen endgültig am 23. Mai abgelehnt, da dieser nur bezwecke, die sowjetische Außenpolitik zu unterstützen. Eine Neunerkommission soll die noch bestehenden Differenzen beseitigen, die einer gemeinsamen Arbeit im Wege stehen. Dieser Kommission gehören u. a. an: O. Wels, A. Crispien und Clara Zetkin. Die beiden sozialistischen Internationalen stellen für eine Zusammenarbeit folgende Bedingungen: die Kommunistische Internationale müsse die weitere Zellenbildung und Spaltung in den Gewerkschaften und in den sozialistischen Parteien unterlassen; die Frage der Besetzung Georgiens und des Selbstbestimmungsrechts der Völker sowie der gefangenen Menschewisten und Sozialrevolutionäre müsse zur Sprache gebracht werden.
Die Tätigkeit der Neunerkommission bleibt erfolglos, da die Kommunisten nicht bereit sind, die Politik der Spaltung aufzugeben. Nach Ablehnung des Arbeiterweltkongresses treten die Kommunisten aus der Neunerkommission aus.