Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag: 4. Nov. 1919

Eine Versammlung der Berliner Gewerkschaftskommission lehnt einen von USPD und KPD beschlossenen Generalstreik mit 66 gegen 66 Stimmen ab. Für einen Lohnstreik der Berliner Metallarbeiter waren Heizer und Maschinisten der Elektrizitätswerke in einen Sympathiestreik getreten. G. Noske hatte darauf ein Streikverbot für alle »lebenswichtigen Betriebe« erlassen.
Am gleichen Tag ruft die Reichsregierung zusammen mit der preußischen Regierung die Bevölkerung »zum entschiedensten Widerstand« gegen den geplanten Generalstreik auf mit Rücksicht auf die wirtschaftliche Lage. Der nur aus Unabhängigen und Kommunisten bestehende Vollzugsrat der Arbeiterräte Groß-Berlins wird durch den Oberbefehlshaber in den Marken, G. Noske, aufgelöst. Darauf wird am 6. November die Vorbereitung zum Streik rückgängig gemacht.