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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
2. März 1942

C. Geyer, F. Bieligk, W. Loeb, B. Menne, C. Herz und K. Lorenz veröffentlichen neun Punkte durch die sie sich in der »Beurteilung der Geschichte Deutschlands und der sozialdemokratischen Politik« und »im Ziel und im politischen Wollen« von der offiziellen Linie der Sopade getrennt glauben. Sie erklären, »daß der deutsche aggressive Nationalismus die mächtigste politische Kraft darstellt, daß er schon vor 1914 und heute erst recht alle gesellschaftlichen Klassen und politischen Parteien erfaßt hat;
daß die Sozialdemokratische Partei und die Führung der Gewerkschaften von 1914 bis 1918 eine wesentliche Stütze des Kriegswillens des deutschen Volkes waren;
daß die Sozialdemokratische Partei im November 1918 keine Revolution gegen den deutschen Nationalismus, nach dem Zeugnis ihrer Führer überhaupt keine Revolution wollte;
daß die Geschichte der Weimarer Republik beweist, daß die nationalistische Tendenz in der Sozialdemokratischen Partei und in den Gewerkschaften fortdauerte;
daß die sozialdemokratischen Führer eine Politik der deutschen Machtausbreitung betrieben haben;
daß die sozialdemokratische Partei und die Leitung des ADGB eine nationalistische Propaganda gegen den Versailler Vertrag geführt haben, und zwar um so lauter, je energischer die Rechtsparteien den Versailler Vertrag zur psychologischen Vorbereitung des Revanchekrieges benutzt haben;
daß Hitler nicht ein Zufall ist, sondern daß er von der größten Massenbewegung der deutschen Geschichte an die Macht getragen worden ist, und daß seine Regierung eine Mehrheit in Volk und Parlament hatte;
daß der politische Wille des deutschen Volkes sichtbar wird im deutschen Volksheer, das den Sieg will;
daß der Krieg in Deutschland unterstützt wird von einer überragenden Mehrheit des deutschen Volkes«.



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net edition fes-library | Juni 2001