Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag: Juni/Dez. 1940

Zahlreiche Emigranten werden von der Gestapo in Internierungslagern verhaftet, in die sie die französische Regierung im Mai gebracht hatte. Die Mitglieder und der Mitarbeiterstab des Sopade-Vorstandes beschließen - nachdem sie Anfang Juni aus der Internierung entlassen worden waren -, Frankreich zu verlassen. Es soll versucht werden, in den Vereinigten Staaten oder in England die Tätigkeit wieder aufzunehmen.
R. Hilferding und R. Breitscheid werden von der Vichy-Polizei verhaftet.
C. Geyer und F. Heine organisieren mehrere Monate lang in Marseiile, gemeinsam mit F. Bohn von der »German Labor Delegation« (GLD) und dem amerikanischen Vertreter des »Emergency Rescue Committee« V. Fry, die Flucht besonders gefährdeter Emigranten - darunter 700-1000 sozialdemokratische Flüchtlinge - vor der Gestapo.
In Lissabon lösen sich die Reste des Vorstandes auf. F. Stampfer und E. Rinner gehen nach den USA; H. Vogel, E. Ollenhauer und mit ihnen C. Geyer und F. Heine nach Großbritannien, von wo aus sie den Kampf gegen A. Hitler und sein Regime fortsetzen. Zahlreichen Emigranten gelingt es, nach den USA zu kommen.