Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt kommentiert der »Neue Vorwärts«: »Die deutsche Sozialdemokratie, die ihre selbständige Stellung gegenüber der Politik der Sowjetunion stets bewahrt hat, verurteilt mit aller Schärfe den Schlag der Sowjetunion gegen den Frieden und die Freiheit in Europa. Sie erneuert ihr Bekenntnis, ihren Kampf für den Sturz der Hitlerdiktatur und für die Schaffung eines freien Europas gemeinsam mit alle denen fortzusetzen, die für die Freiheit und den Frieden kämpfen.
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
10. Sept. 1939
Die Kommunistische Partei Deutschlands hat wie die übrigen Sektionen der Kommunistischen Internationale den Abschluß dieses unheilvollen Paktes als eine Großtat Stalins für den Frieden gefeiert. Sie hat damit erneut bewiesen, daß sie keine andere Aufgabe kennt, als die einer Propagandaorganisation für die Außenpolitik der Stalindiktatur im Ausland.
Der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands hat in Übereinstimmung mit den Vertrauensleuten der Partei in Deutschland die Zusammenarbeit mit den Kommunisten in den zurückliegenden Jahren stets abgelehnt. Angesichts der jetzt durch den Verrat Stalins geschaffenen internationalen Situation, angesichts der würdelosen Haltung der Leitung der Kommunistischen Partei Deutschlands unterstreicht der Vorstand der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands seine Weigerung, in irgendeiner Verbindung mit der Kommunistischen Partei Deutschlands zu treten oder in Organisationen mitzuarbeiten, denen auch Vertreter der Kommunistischen Partei Deutschlands angehören. Er erwartet von allen Mitgliedern der Partei, daß sie im gleichen Sinne handeln.«