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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
23./26. Nov. 1937

In Moskau findet eine Besprechung zwischen Delegationen des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) und des Zentralrates der Gewerkschaften der UdSSR statt.
Die Delegationen heißen die grundlegenden Bedingungen der Einheit der Gewerkschaften der UdSSR mit dem IGB auf der Basis der Gewerkschaftseinheit für den Kampf gegen Krieg und Faschismus in der ganzen Welt gut. Die Delegationen verpflichten sich, die aus den Besprechungen hervorgegangenen wesentlichen Punkte sofort dem Präsidium des Zentralrates der Gewerkschaften der UdSSR bzw. dem Vorstand und dem Ausschuß des IGB zur Zustimmung zu unterbreiten.
Nach Prüfung und Genehmigung der Vorschläge durch diese Körperschaften soll der Anschluß der sowjetrussischen Gewerkschaften an den IGB beschlossen werden. Die sowjetischen Vertreter schlagen vor: erhöhte Aktivität im Kampf gegen Krieg und Faschismus; Unterstützung der proletarischen Einheitsfront und der Volksfront, wo sie bestehen, in ihrem Kampf gegen Krieg und Faschismus; Einberufung eines außerordentlichen Kongresses des IGB mit Teilnahme der sowjetischen Gewerkschaften, um die Einheit der Gewerkschaften zu bekräftigen; der IGB soll drei Vorsitzende, darunter einen Sowjetrussen erhalten. Die Mitgliedsbeiträge der sowjetischen Gewerkschaften dürfen nicht für die Propaganda gegen Rußland und die sowjetischen Gewerkschaften verwendet werden.
Die Delegation des IGB hat gegen diese Vorschläge keine Einwände, weist aber zur Unterstützung der Einheitsfront darauf hin, daß durch die Satzung die Selbständigkeit der Landeszentralen garantiert wird. Zum Problem der Propaganda erklärt die Delegation, daß die Statuten des IGB diesem die Pflicht auferlegen, seine Landeszentralen zu unterstützen, was jede Möglichkeit einer Aktion ausschließt, die gegen die Interessen irgendeiner dieser Landeszentralen gerichtet ist.
Den sowjetrussischen Gewerkschaften seien somit die verlangten Garantien dafür gegeben, daß die von ihnen bezahlten Millionen Franken nicht der Propaganda gegen die UdSSR und die sowjetrussischen Gewerkschaften dienen.



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net edition fes-library | Juni 2001