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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
1. Juli 1936

F. Stampfer und W. Pieck führen in Prag ein Gespräch. Dabei schlägt W. Pieck vor, daß der Sopade-Vorstand sein Rundschreiben, das jede Zusammenarbeit mit den Kommunisten untersagt, zurückzieht. Den sozialdemokratischen Organisationen in Deutschland und der Emigration müsse die Entscheidung über eine Zusammenarbeit mit den Kommunisten selbst überlassen werden. Weiterhin macht W. Pieck den Vorschlag, in Prag ein Volksfrontkomitee zu gründen, dem Vertreter des ZK der KPD und des sozialdemokratischen Vorstandes angehören sollen. Auf dem Gebiet der Solidarität mit den politischen Gefangenen, der Spitzelabwehr und der Emigrationstätigkeit gibt W. Pieck Anregungen zum Ausbau der bestehenden Verbindungen.
F. Stampfer antwortet, daß der Vorstand keine generelle Anweisung zur Aufhebung des Verbots der Zusammenarbeit mit der KPD herausgeben werde, weil durch die Einheitsfront mit der KPD die Zusammenarbeit mit anderen Bevölkerungsteilen erschwert würde. Er sei jedoch bereit, in Einzelfragen, wie der Spitzelabwehr und des Asylrechts, mit der KPD zusammenzuarbeiten. Große Bedenken äußert er zur Bildung eines Volksfrontkomitees in Prag. Die sozialdemokratische Emigration würde einem solchen Komitee nicht beitreten, weil dies zur Verschlechterung der Beziehungen zur Sozialdemokratischen Partei der Tschechoslowakei beitragen könnte. Das will der Emigrationsvorstand vermeiden.



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net edition fes-library | Juni 2001