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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
16./17. Mai 1933

Die in Saarbrücken zusammengetretene Mehrheit des SPD-Parteivorstandes beschließt am 16. Mai, daß die SPD-Abgeordneten der Reichstagssitzung, auf der eine »Friedensresolution« verabschiedet werden soll, demonstrativ fernbleiben sollen. F. Stampfer und H. Vogel, nach Berlin geschickt, finden in der Fraktion – von der nur noch wenig mehr als die Hälfte anwesend ist - dafür keine Zustimmung. Die Fraktion hofft, eine eigene Erklärung abgeben zu können, was jedoch von den Nationalsozialisten abgelehnt wird.
In der Ältestenratssitzung vom 17. Mai droht der Reichsinnenminister W. Frick den Sozialdemokraten bei Ablehnung oder Enthaltung mit Mord und Terror. Darauf beschließt die Fraktion bei 65 Anwesenden mit 48 Stimmen, der Resolution zuzustimmen.
Die Zustimmung wird von den SPD-Abgeordneten als eine Bejahung einer friedlichen deutschen Außenpolitik und nicht als ein Vertrauensvotum für A. Hitler verteidigt.
Am 29. Mai erklärt das sozialdemokratische Auslandszentrum »zwischen jenen Abgeordneten und den Kräften in der Partei, die es für ihre Pflicht halten, entschieden gegen A. Hitler zu kämpfen, besteht eine tiefe Kluft«.



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net edition fes-library | Juni 2001