Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag: 16. April 1933

Auf dem Obersalzberg wird auf einer Führerkonferenz der NSDAP beschlossen, daß die Gewerkschaften nicht aufgelöst oder zerstört, sondern gewaltsam »übernommen« und am 2. Mai die Gewerkschaftshäuser besetzt werden sollen, um den Arbeiter »von der parasitären Führung« zu befreien.
Am 18. April notiert J. Goebbels: »Den 1. Mai werden wir zu einer grandiosen Demonstration deutschen Volkswillens gestalten. Am 2. Mai werden dann die Gewerkschaftshäuser besetzt. Gleichschaltung auch auf diesem Gebiet. Es wird vielleicht ein paar Tage Krach geben, aber dann gehören sie uns. Man darf hier keine Rücksicht mehr kennen.«

Auf einer vom Bundesvorstand des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK) einberufenen illegalen Tagung in Berlin wird die offizielle Auflösung des ISK und die illegale Weiterarbeit beschlossen.
Der ISK rechnet im Gegensatz zu SPD und KPD mit einer längeren nationalsozialistischen Diktaturperiode.