Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
In einer geheimen Sitzung des Zentralkomitees der KPD erklärt der KPD-Vorsitzende E. Thälmann, daß die KPD »in dieser besonderen Situation eine Einheitsfronttaktik von unten und oben« durchgeführt habe, deren Mißerfolg darauf zurückzuführen sei, daß man »den Einfluß der SPD- und ADGB-Führer sowie der christlichen Gewerkschaftsführer auf breite Arbeitermassen nicht in dem erforderlichen Maße zu liquidieren« vermocht habe. Massenversammlung der Eisernen Front die Teilnehmerzahl wird auf 200 000 geschätzt im Lustgarten in Berlin.
2. Vom Beginn der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 3., unveränd. Aufl. 1980.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
7. Febr. 1933
O. Wels erklärt: »Ein Stacheldraht von Verboten, Strafandrohungen umgibt uns, wohin wir blicken. Die verfassungsmäßig gewährleisteten Rechte, Freiheit des Wortes und der Schrift, sind in einer nie dagewesenen Weise eingeengt. Wir erinnern an das alte Wort: Gestrenge Herren regieren nicht lange! Es sind nicht starke Regierungen, die die Gewalt zu ihrem Regierungsprinzip erheben. Es ist das Gefühl der Schwäche, das Gefühl der Ohnmacht, das aus all diesen drakonischen Strafbestimmungen spricht. Die Arbeiterschaft wird durch solche Bestimmungen nicht eingeschüchtert. Sie hat in anderen Zeiten den Kampf zu führen gewußt mit ihren ureigensten Mitteln und wird ihn führen in der Art, wie sie es für richtig hält.
Disziplin und Geschlossenheit! Das ist es, was die Eiserne Front in ihrem Kampf für die Freiheit zusammenhält. Die Eiserne Front folgt ihren eigenen Parolen. Die Eiserne Front weiß, in diesem Sinne geht unser Kampf um die Einheit des erwerbstätigen Volkes.«
Der »Vorwärts« schreibt zu dieser Kundgebung: »Berlin ist nicht Rom. Hitler ist nicht Mussolini. Berlin wird niemals die Hauptstadt eines Faschistenrechtes werden. Berlin bleibt rot!«