Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Im Ruhrgebiet beginnt ein umfangreicher Streik der Bergarbeiter. Er wendet sich gegen das Verhalten der Zechengesellschaften und des Kohlensyndikates in den Fragen der Arbeitszeit und des Nichtanrechnens unzureichend geladener Hunte auf den Lohn. Am 19. Januar beteiligen sich rund 80 % der Belegschaften an dem Streik. Die Weigerung der Arbeitgeber, mit den Bergleuten zu verhandeln, stößt auf heftige Kritik. Die preußische Regierung setzt eine Untersuchungskommission ein, um gemeinsam mit den Gewerkschaftsvertretern die Beschwerden der Bergleute zu prüfen, und sichert die baldige Vorlage eines neuen Berggesetzes zu. Am 7. Februar muß der Streik aus finanziellen Gründen abgebrochen werden. Die vier Bergarbeiterverbände hatten sich zunächst gegen diesen Streik gewandt, da er »nach gewerkschaftlichen Erfahrungen nicht hätte stattfinden dürfen«. Erst als der Streik immer größeren Umfang annimmt, versuchen sie, den Streik »nach bestem Können zu lenken«.
1. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
17. Jan./ 7. Febr. 1905