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TITEL/INHALT

Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. - [Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
1. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001

Stichtag:
8./13. Mai 1899

3. Gewerkschaftskongreß in Frankfurt: 130 Delegierte, die ca. 500 000 organisierte Arbeiter vertreten, sind anwesend. Tagesordnung: Das Koalitionsrecht der deutschen Arbeiter (C. Legien); die Arbeitsvermittlung (Th. Leipart); Tarife und Tarifgemeinschaften im gewerkschaftlichem Kampfe (E. Döblin); die Gewerbeinspektion (M. Quarck); Arbeitersekretariate (M. Segitz); die Stellung der Gewerkschaftskartelle in der Gewerkschaftsorganisation Deutschlands (H. Stühmer). C. Legien erklärt, die gewerkschaftlichen Organisationen Deutschlands seien nicht sozialdemokratisch. »Aber die Gewerkschaftsmitglieder sind zum allergrößten Teil Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei, da nur diese Partei das politisch vertritt, was wir in unseren gewerkschaftlichen Organisationen fordern.«

Das Koalitionsrecht - die »Zuchthausvorlage« war angekündigt - bildet einen der wichtigsten Verhandlungsgegenstände. Der Kongreß protestiert gegen jede Einschränkung dieses Rechts. Nach lebhaften Diskussionen wird der Tarifvertrag als erstrebenswert bezeichnet und als neues gewerkschaftliches Kampfmittel anerkannt.

Vom Kongreß werden paritätische und kommunale Arbeitsnachweise gutgeheißen. Die Gewerkschaften bekräftigen ihren grundsätzlichen Standpunkt, daß der Arbeitsnachweis den Arbeiterorganisationen gebühre.

Zu Mitgliedern der Generalkommission werden gewählt: C. Legien, G. Sabath, A. Bringmann, A. Röske, F. Paeplow, W. A. Demuth, W. Stromberg.


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net edition fes-library | Juni 2001