Chronik der deutschen Sozialdemokratie / Franz Osterroth ; Dieter Schuster. -
[Electronic ed.]. - Berlin [u.a.]
Parteitag in Hamburg. 186 Delegierte. Tagesordnung: Die Beteiligung an den preußischen Landtagswahlen (I. Auer und W. Liebknecht); Maifeier 1898 (H. Foerster); Organisation (I. Auer); Arbeiterschutzkongreß in Zürich (H. Molkenbuhr). Für die streikenden Hamburger Arbeiter sammelt die Partei rund 1,6 Millionen Mark. Der Parteitag verabschiedet einen langen Katalog von Bedingungen, die die Kandidaten bürgerlicher Parteien akzeptieren müssen, wenn sie in den Reichstagsstichwahlen Unterstützung von den Sozialdemokraten erhalten wollen. Diese Bedingungen werden erst 1912 reduziert. Nach langen Diskussionen vor und auf dem Parteitag über die Beteiligung an den preußischen Landtagswahlen, hebt der Parteitag den Kölner Beschluß (1893) auf. Die Beteiligung an den nächsten preußischen Landtagswahlen sei überall geboten, wo die Verhältnisse eine solche den Parteigenossen ermöglichen. Die Entscheidung hierüber wird den Mitgliedern der einzelnen Wahlkreise überlassen. Unter den ländlichen Arbeitern soll für Abschaffung der Gesindeordnung und sonstiger Ausnahmebestimmungen, welche die landwirtschaftlichen Arbeiter bedrücken, sowie für die Gleichstellung der ländlichen Arbeiter mit den gewerblichen agitiert werden. Organisatorisch wird die alte Parteileitung wieder hergestellt. Bei 185 Stimmen werden in den Parteivorstand A. Bebel (184), P. Singer (184), W. Pfannkuch (182), A. Gerisch (180) und L Auer (175), als Kontrolleure H. Meister (144), A. Kaden (120), C. Oertel (95), Clara Zetkin (89), H. Koenen (82), E. Dubber (81) und Th. Metzner (76) gewählt.
1. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges. 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975.
Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001
Stichtag:
3./9. Okt. 1897