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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
22. März 1918

Der Reichstag nimmt gegen die Stimmen der Unabhängigen Sozialdemokraten die neue Kriegskreditvorlage an. F. Ebert erklärt, daß sich Deutschland gegenüber dem Westen immer noch in der Verteidigung befinde.
In der gleichen Sitzung wird der Friedensvertrag mit Rußland gegen die Stimmen der Unabhängigen Sozialdemokraten und bei Stimmenthaltung der Mehrheitssozialdemokraten angenommen. Die Stimmenthaltung begründet Ph. Scheidemann damit, daß die Sozialdemokratie mit der Art des Zustandekommens des Vertrages, bei dem der Reichstag ausgeschlossen war und mit wesentlichen Teilen seines Inhalts nicht einverstanden sei. Da aber mit diesem Vertrag der Kriegszustand im Osten tatsächlich beendet werde, wolle die Partei den Vertrag nicht ablehnen.
Nachdem die Reichsregierung kritisiert worden war, bei dem Friedensvertrag Fragen der internationalen Sozialgesetzgebung unberücksichtigt gelassen zu haben, stimmt der Reichstag mit großer Mehrheit einem Antrag von F. Ebert zu, den Reichskanzler zu ersuchen, "beim Abschluß der künftigen Friedensverträge dahin zu wirken, daß Vereinbarungen über eine Mindestforderung auf dem Gebiete des Arbeiterschutzes und der Sozialversicherung zwischen den vertragschließenden Staaten herbeigeführt werden und für die Ausgestaltung eines internationalen Arbeiterschutzes und der Sozialversicherung die Grundlage einer weiteren Entwicklung geschaffen wird".



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