Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Das "Correspondenzblatt" veröffentlicht einen Aufruf des am 4. Dezember gegründeten "Volksbundes für Freiheit und Vaterland", der ein Gegengewicht gegen die Vaterlandspartei bilden soll und dem alle gewerkschaftlichen Spitzenverbände angehören: "Nur ein Volk, in dem für die freie und verantwortungsfreudige Mitarbeit aller Schichten und Stände am Staatswesen Raum geschaffen wird, ist machtvoll nach außen. Innerer Neuaufbau und äußere Kraftentfaltung der Nation sind nicht zu trennen. ...
Stichtag:
22. Dezember 1917
Vor allem rechnen wir dazu: klare Einheit zwischen Reichsleitung und Volksvertretung.
Im einzelnen bedürfen wir erstens
angesichts des heute noch nicht gebrochenen Vernichtungswillens unserer Feinde einer äußersten Zusammenfassung unserer Kräfte, bis jener Vernichtungswille gebrochen ist;
zweitens
der sofortigen innerpolitischen Neuordnung, eines freiheitlichen Ausbaues unserer staatlichen Einrichtungen durch gemeinsame Arbeit aller Volkskreise, um so die Kraft des Volkes zu stärken, die Freudigkeit zu steigern, einer reformwilligen Regierung die Stütze eines festen Volkswillens zu geben...;
drittens
einer klaren, von Volk und Regierung getragenen Außenpolitik, die einen dauernden Frieden anstrebt, Rohstoffbezug und Handelsabsatz sichert und Dasein, Ehre und Entwickelungsfreiheit der Völker auf den Boden der Sittlichkeit und des Rechtes stellt."