Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Die Konferenz der Vertreter der Verbandsvorstände in Berlin "ist sich nach wie vor völlig einig in der wiederholt festgestellten Auffassung, daß die Haltung der sozialdemokratischen Fraktion im Reichstage zum Krieg allein den Interessen der Gewerkschaften entsprochen hat und noch entspricht. Sie lehnt die gegen die Generalkommission und gegen die Gewerkschaftspresse gerichteten Angriffe und Vorwürfe als durchaus unbegründet ab und geht zur Tagesordnung über."
Stichtag:
20./22. November 1916
Die Konferenz diskutiert den Gesetzentwurf zur Einführung eines Vaterländischen Hilfsdienstes und macht die Zustimmung der Generalkommission und ihrer Gewerkschaften u.a. davon abhängig, daß die rechtlichen und wirtschaftlichen Arbeiterinteressen nicht geschädigt werden dürfen. Die Lohnfrage müsse durch paritätische Ausschüsse geregelt, das Koalitionsrecht bedingungslos anerkannt werden.
Die Vertreter erörtern auch die Arbeiterforderungen, die bei einer nach dem Kriege zu erwartenden Verstaatlichung größerer Zweige der Privatwirtschaft zugunsten des Finanzbedarfs von Reich und Bundesstaaten zu erheben sind.