DIGITALE BIBLIOTHEK DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG

DEKORATION DIGITALE BIBLIOTHEK DER FRIEDRICH-EBERT-STIFTUNG DEKORATION


TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
17. September 1914

Die Konferenz der Vertreter der Verbandsvorstände in Berlin erklärt, daß ehe die Unterstützung an die Familien der Kriegsteilnehmer durch das Reich und die Gemeinde ausgezahlt worden ist, eine vorläufige Hilfeleistung der Gewerkschaften in einzelnen Fällen angebracht war.
Nachdem vom Reich und zahlreichen Gemeinden die Unterstützung durchgeführt ist und sich ergeben hat, daß die Familien der Kriegsteilnehmer bei dieser Unterstützung zum Teil besser oder mindestens so gut gestellt sind als die Arbeitslosen und ihre Familien, hält die Konferenz es für dringend geboten, die Unterstützung der Familien der Kriegsteilnehmer dem Reich und den Gemeinden zu überlassen und die Mittel der Gewerkschaften zur Unterstützung der Arbeitslosen zu verwenden. Unterstützung an die Familien der Kriegsteilnehmer soll nur in besonderen Notfällen oder auf freiwilligen Beiträgen der Mitglieder gewährt werden.
Die gewerkschaftlichen Unterstützungen müssen in dieser Zeit fast ausschließlich für die Unterstützung von Arbeitslosen aufgewendet werden.
Deshalb haben die meisten Gewerkschaften nach Kriegsausbruch fast alle anderen Unterstützungseinrichtungen, wie z.B. die Streik- und Gemaßregelten-, die Umzugs- und in vielen Fällen die Krankenunterstützung, soweit die Mitglieder an anderer Stelle im Krankheitsfall versichert sind, eingestellt.
Die Arbeitslosenunterstützung wurde auf ein Mindestmaß herabgesetzt, um sie möglichst lange gewähren zu können.



Vorhergehender StichtagInhaltsverzeichnisFolgender Stichtag


net edition fes-library | 1999