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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
22./23. März 1913

Ein von den Verbänden der Bergarbeiter, der Fabrikarbeiter und der Heizer und Maschinisten einberufener Kongreß der Kaliarbeiter in Hannover protestiert gegen die gemeingefährliche Weiterentwicklung der Zustände in der Kaliindustrie.
Die Zahl der Förderschächte ist in einer das Bedürfnis in so ungeheuerlichem Maße übersteigenden Weise vermehrt worden, daß ein katastrophaler wirtschaftlicher Zusammenbruch, der mit schweren Schädigungen für die betreffenden Belegschaften und die in Betracht kommenden Gemeinden verbunden sein wird, unausbleiblich ist, wenn die Gesetzgebung nicht vorbeugend eingreift. Als die dem Volksinteresse dienlichste Reformmaßregel empfiehlt der Kongreß die Einführung des Reichsmonopols für die Gewinnung, Verarbeitung und den Betrieb von Kalisalzen. Ferner verlangt er neben Lohnerhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen: Bei Abschluß von Tarifverträgen haben die beteiligten Arbeiter das Recht, sich Vertreter ihrer Interessen zu wählen.
Jede Behinderung der Arbeiter in der Ausübung ihres Koalitionsrechts, insbesondere durch Maßregelung der von den Arbeitern gewählten Vertauensleute, ist strafbar.
Aus Angst vor Maßregelungen wahren Teilnehmer ihre Anonymität.



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