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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
5./10. Juni 1911

Die Generalversammlung des Metallarbeiterverbandes in Mannheim erklärt:
"Die Arbeitsvermittlung in der Metallindustrie, die heute noch vollständig planlos erfolgt, bedarf dringend der Regelung.
Als gute Ansätze zur Erzielung praktischer Einrichtungen für die Arbeitsvermittelung können paritätische Arbeitsnachweise angesehen werden.
Unzureichend und unpraktisch ist das sogenannte Umschauen und die private Vermittelung unter der Hand sowie durch Zeitungsinserate.
Entschieden bekämpft müssen alle Einrichtungen werden, die als sogenannte Arbeitgebernachweise nur dem Namen nach Arbeitsnachweise sind, eine ständige Gefahr für das Gemeinwohl, sie sind der Unternehmerterrorismus in Permanenz. Der Kampf gegen diese Einrichtungen ist deshalb eine wichtige Aufgabe der Arbeiterorganisationen.
Die Versammlung fordert zur Beseitigung der zutage getretenen Mißstände wirksame gesetzliche Maßnahmen.
Die Delegierten erachten es als ihre höchste Pflicht, mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln dafür einzutreten, daß die Kulturbestrebungen der arbeitenden Klassen gefördert werden. Insbesondere halten sie es für ihre Pflicht, in geeigneter Weise den Kampf gegen den noch lange nicht genug erkannten Feind der Arbeiterschaft, den Alkohol, aufzunehmen, um so mehr, da die organisierte Arbeiterschaft als Trägerin aller Kulturbestrebungen ihre vornehmste Aufgabe darin erblickt, ihre Klasse auf ein höheres Niveau zu bringen und den Emanzipationskampf zu beschleunigen."



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