Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Die Generalversammlung des Centralvereins der Bureau-Angestellten in Berlin erklärt, daß es dringend notwendig ist, die Bureau-Angestellten aller Branchen in eine einheitliche auf gewerkschaftlichem Boden stehende Kampforganisation zu vereinigen. Der Vorstand wird beauftragt dafür aktiv zu werden. Ein dauernder kartellartiger Zusammenschluß kann aber nur mit solchen Berufsorganisationen in Frage kommen, die auf dem Boden des Klassenkampfes stehen.
Stichtag:
3./4. September 1905
Der Centralverein unterstützt das von anderen Organisationen des Berufs ausgehende Verlangen nach Einführung staatlicher Pensionskassen für die Privatbeamten.
Die Generalversammlung beschließt die Einführung einer Krankenunterstützung, eines Sterbegeldes, der Notfallunterstützung sowie den Ausbau der Arbeitslosenunterstützung. Die gesetzliche Regelung der Berufsverhältnisse wird mit gefordert.
Die durch den Wettbewerb der Frau hervorgebrachten schädigenden, die Bezahlung der Männerarbeit herabdrückenden Wirkungen sind einzig und allein durch Erziehung und Organisierung der weiblichen Angestellten zu bewußten Mitkämpferinnen um bessere Existenzbedingungen zu beseitigen. Die Generalversammlung fordert darum alle weiblichen Bureauangestellten auf, sich dem einzigen ihnen offen stehenden Berufsvereine, dem Centralverein der Bureauangestellten Deutschland anzuschließen.