Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Das "Reichs-Arbeitsblatt" veröffentlicht nach Auswertung von 600 Tarifverträgen Übersichten über Arbeitszeiten.
Stichtag:
21. November 1904
Danach sind in 381 (63,8%) Verträgen eine Arbeitszeit von 10, in 68 (11,4%) von 9,5, in 81 (13,5%) von 9 Stunden festgesetzt. 9 Tarife enthalten eine 8,5stündige und 1 Tarif eine 8stündige Arbeitszeit.
53 Tarife (8,9%) weisen eine längere Arbeitszeit aus (33 Tarife 10,5 Stunden, 1 Tarif 10,75 Stunden, 19 Tarife 11 Stunden).
Von den Bauarbeitern, Dachdeckern, Brauern, Steinsetzern und Töpfern arbeiten 73,9% 10 Stunden, 18,1% kürzer, 8% länger.
Bei den Steinmetzen, Stukkateuren, Malern, Holzarbeitern, Klempnern und Glasern haben 57,1% eine 8-9,5stündige, 36,7% eine 10stündige und nur 6,2% eine längere Arbeitszeit.
Bei den Schneidern und Schuhmachern weisen noch 26,7% der Tarife längere und nur 6,7% kürzere als 10stündige Arbeitszeiten auf.