Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Der Kongreß der im Handels-, Transport- und Verkehrsgewerbe beschäftigten Arbeiter in Nürnberg beschließt, das Vertrauensmännersystem endgültig zu beseitigen und beauftragt den Vorstand des Zentralverbandes, den nächsten Kongreß der Handelshülfsarbeiter einzuberufen. In Berlin wird die "Internationale Artisten-Loge" (IAL) gegründet. Mitglieder können Artisten werden, die im Monat mindestens 500 Mark Gage erhalten. Die IAL bildet eine Rechtsschutzkommission und gewährt ihren Mitgliedern unentgeltlichen Rechtsschutz innerhalb der Berufsverhältnisse. Eine wichtige Frage ist die Klärung der Rechtsstellung von Artisten: Arbeitnehmer oder selbständige Gewerbetreibende. In dieser Zeit gibt es noch Verträge, die 41 Kündigungsmöglichkeiten enthalten. Die "Internationale Artisten-Zeitung" wird für etwa ein Jahr das offizielle Logenblatt.
Stichtag:
5. April 1901
Die Reichskommission für Arbeiterstatistik wird ersucht, ihre Erhebungen im Transportgewerbe auf sämtliche im Personen- und Warentransport beschäftigten Personen auszudehnen.
Der Kongreß fordert den Acht-Uhr-Abends-Ladenschluß und die vollständige Sonntagsruhe im Handelsgewerbe sowie die Einbeziehung der Straßenbahnangestellten in die Gewerbeordnung.
Er protestiert gegen die staatlichen Behinderungen der Straßenbahnerbewegung.