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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
6. Juni 1897

Eine Konferenz der auf dem Boden der modernen Gewerkschaften stehenden Handlungsangestellten Deutschlands in Leipzig beauftragt die Hamburger Kollegen mit dem 1. Juli den "Zentralverband der Handlungsgehülfen und Gehülfinnen" zu gründen. Zweck des Verbandes soll die Erzielung möglichst günstiger Anstellungsbedingungen und die gesetzliche Beschränkung der Arbeitszeit, berufsstatistische Ermittlungen, Rechtsschutz und Stellennachweis sein.
Parteipolitische Bestrebungen sind ausgeschlossen. Die Delegierten erklären das Verhältnis zu der auf dem Berliner Kongreß am 5. und 6. April 1896 eingesetzten Agitationskommission als gelöst.
Das Verbandsorgan "Handlungsgehülfen-Blatt" erscheint zweimal monatlich.
Die neuen Verbände der Büroangestellten und der Handlungsgehilfen bleiben innerhalb der Angestelltenschaft zunächst ohne Echo. Die meisten Angestellten, deren Zahl rasch wächst, haben ein eigenes Bewußtsein entwickelt, das wesentlich von der Abgrenzung zum Arbeiter bestimmt ist.
Die Angestellten sehen ihre Interessen eher bei den "nationalen" Verbänden vertreten, die nicht wie die Arbeitergewerkschaften gesellschaftlich ausgegrenzt werden. Das zeigen die Mitgliederzahlen: Bei seiner Gründung hat der Zentralverband der Angestellten rund 522 Mitglieder, der Verein für Handlungs-Commis von 1858 bereits 54.000, der Verband Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig 47.000 und der Deutschnationale Handlungsgehilfen-Verband (DHV) 7.700 Mitglieder.



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net edition fes-library | 1999