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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
23./29. Mai 1896

Die Generalversammlung des Verbandes der Porzellanarbeiter in Charlottenburg stellt fest, daß durch die zunehmende Beschäftigung von weiblichen und ungelernten Arbeitskräften die Lohn- und Arbeitsbedingungen ungünstig beeinflußt werden, die deshalb dringend einer Änderung bedürfen. Trotzdem können Frauen wieder Mitglieder werden. Der Verband nennt sich nun "Verband der Porzellan- und verwandten Arbeiter beiderlei Geschlechts". Die Generalversammlung erblickt in der Generalkommission ein im Emanzipationskampf der Arbeiterklasse nützliches und segensreich wirkendes Institut. Die Delegierten erkennen die Notwendigkeit und den großen Wert der Generalkommission für die Aufklärung der Arbeiter jeder Branche, mithin für die gesamte Arbeiterbewegung an. Die Generalversammlung beschließt, das Verhältnis des Verbandes zur Generalkommission fortbestehen zu lassen, erwartet aber, daß die Generalkommission mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln auf die prompte Pflichterfüllung aller zur Generalkommission gehörenden Gewerkschaften Bedacht nimmt und die Beschlüsse des letzten Kongresses ohne Rücksicht gegen lässige Gewerkschaften durchführt.
Arbeiterinnen können von nun an Mitglied des Verbandes werden.
In jeder Zahlstelle soll ein Arbeitsnachweis errichtet und beim Vorstand eine Zentrale für Arbeitsvermittlung geschaffen werden.
Mitglieder, die diese Arbeitsnachweise nicht nutzen, verlieren ein Jahr lang jeden Anspruch auf Unterstützung.
Mit dem Verband der böhmischen Porzellanarbeiter soll ein Gegenseitigkeitsvertrag geschlossen werden.



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net edition fes-library | 1999