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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
4./7. April 1893

Auf dem ersten deutschen Holzarbeiterkongreß in Kassel beschließen 101 Delegierte die Gründung des "Deutschen Holzarbeiter-Verbandes" mit Sitz in Stuttgart. In ihm gehen direkt die Organisationen der Tischler und Drechsler auf. Der Verband hat rund 24.000 Mitglieder in 80 Filialen. 1896 kann der DHV mit 39.000 Mitgliedern den DMV fast erreichen.
Den Anschluß vollziehen sofort der "Zentralverband der Arbeiter und Arbeiterinnen der Bürsten- und Pinselindustrie Deutschlands". Der "Zentralverband deutscher Korbarbeiter" tritt 1896, der "Verband der in Holzbearbeitungsfabriken und auf Holzplätzen beschäftigten Arbeiter Deutschlands", die 1890 gegründete Zentralorganisation der Hilfsarbeiter in der Holzindustrie, 1899 dem DHV bei. Da er sich nicht als gewerkschaftliche Organisation für Holzarbeiter sieht, schließt sich der "Zentralverein der Bildhauer" erst 1919 dem DVH an.
Die Glaser und Tapezierer lehnen eine Beitritt ab, da ihre Berufe nur indirekt zum holzverarbeitenden Produktionsbereich gehören.
Die einzige auf dem Kongreß vertretene Lokalorganisation, der Berliner "Interessenverein der Kistenmacher" vollzieht 1905 seinen Beitritt.
Der "Zentralverein Deutscher Böttcher", der auf dem Kongreß nicht vertreten ist, lehnt auf seiner Generalversammlung 1894 mit großer Mehrheit einen Anschluß an den DHV ab, da seine Mitglieder in Brauereien mit der Herstellung von Bierfässern beschäftigt sind und damit eine Verbindung mit den anderen holzverarbeitenden Berufen kaum gegeben ist.
Auf einer dem Holzarbeiterkongreß voraufgegangenen Generalversammlung des Vereins der Drechsler hatten 14 für, 8 Delegierte (darunter C. Legien und Theodor Leipart) gegen einen Zusammenschluß aller Holzarbeitergewerkschaften gestimmt. Zum Vorsitzenden wird K. Kloß, zum Stellvertreter Th. Leipart gewählt.



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net edition fes-library | 1999