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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
26. September 1892

Das "Correspondenzblatt" teilt mit, daß die Generalkommission der Gewerkschaften der "Zentralstelle für Arbeiter-Wohlfahrts-Einrichtungen", die eine statistische Erhebung über die Zahl der in Deutschland vorhandenen Arbeitsnachweisstellen durchführt, Materialien zur Verfügung gestellt hat. Dabei wird betont, daß man den Arbeitsnachweis als eines der besten Kampfmittel der Gewerkschaften betrachtet, aber gleichzeitig bedauert, daß in vielen Organisationen vor allem bei den Mitgliedern nicht genügend Wert auf den Arbeitsnachweis gelegt wird. Vielfach ist es bei diesen Unverstand, daß sie die sich ihnen im Arbeitsnachweis bietende Gelegenheit, mit den Arbeitgebern vereinbarte Arbeitsbedingung aufrecht zu erhalten, nicht ausnutzen.
"Die Arbeitsvermittelung soll aber ausschließlich in den Händen der Arbeitnehmer liegen, weil sie Verkäufer der Arbeitskraft sind. Wo Vereinbarungen mit den Arbeitgebern getroffen sind, und die Letzteren es wünschen, wird es ja angebracht sein, ihnen eine Art Kontrolle über den Arbeitsnachweis zu gestatten, damit sie sicher sind, daß keiner der Arbeitgeber benachtheiligt wird. [...] Die Leitung der Vermittelung der Arbeit selbst soll aber unter allen Umständen von denen erfolgen, die nach der Natur der Sachlage hierzu berechtigt sind.
Ebenso verhält es sich mit den von den Behörden für einzelne Städte eingerichteten Arbeitsnachweisen. Auch diese werden für die Arbeiter nur von Bedeutung sein, wenn sie selbst die Leitung in Händen haben."



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net edition fes-library | 1999