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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
26./29. August 1892

Der Schneiderkongreß in Magdeburg lehnt eine Beibehaltung des Vertrauensmännersystems ab. Zwar behält der Kongreß bzw. die Kontrollkommission einige Befugnisse, doch der organisatorische Dualismus bei den Schneidern wird im wesentlichen beseitigt.
Der Streik- und Agitationsfonds wird einer zu wählenden Kommission zur gemeinsamen Verwaltung mit dem Vorstand übertragen.
Der Kongreß spricht sich für die Anbahnung von Industrieverbänden aus. Die Satzung wird erweitert, indem nun die Belehrung der Mitglieder auch auf die Behandlung aller in das Gewerbe eingreifenden Tagesfragen erweitert wird. Das Statut erhält ein Streikreglement.
Der "Deutsche Schneiderverband" bleibt organisatorisch auf die Maß- und Konfektionsschneiderei für Damen- und Herrenoberbekleidung beschränkt. Die meistens in Heimarbeit tätigen ungelernten Wäschenäherinnen sind schwer organisierbar. Sie schließen sich Anfang des 20. Jahrhunderts zum "Verband aller Arbeiter und Arbeiterinnen der Wäsche- und Krawattenbranche Deutschlands" zusammen, treten aber 1907 mit ca. 3.500 Mitgliedern der Schneiderorganisation bei, die daraufhin den Namen "Verband der Schneider, Schneiderinnen und Wäschearbeiter Deutschlands" annimmt.
Selbständig bleiben die Organisationen der Handschuhmacher, der Hutmacher und der Kürschner. Die Posamentierer schließen sich 1893 dem Textilarbeiterverband an.



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net edition fes-library | 1999