Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Die Generalkommission schreibt im "Correspondenzblatt":
Stichtag:
11. Juli 1892
"... man glaubte in leitenden Parteikreisen, die Kluft, welche die heutige Gesellschaft von der sozialistischen noch trennt, durch die politische Aktion überbrücken oder überspringen zu können. Man legte nicht genügend Gewicht darauf, daß der Gang der gesellschaftlichen Entwicklung ein überaus langsamer ist, und übersah es, die Einrichtungen zu schaffen, welche den Arbeiter zu jenem fortgesetzten Opfermut und der unbeugsamen Konsequenz erziehen, wie sie nur der ununterbrochene gemeinsame Kampf um die notwendigsten Lebensbedingungen zu erzeugen vermag. Man hielt diese Einrichtungen, die Gewerkschaftsorganisationen, für reaktionär und behauptete, daß die Arbeiter in den Organisationen versimpeln und versumpfen ... noch heute sehen wir, wie intelligente Parteianhänger, die leitende Stellungen in der politischen Bewegung haben, die Gewerkschaften nur als ein notwendiges Übel betrachten, als ein ungeartetes Kind...".