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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
11. April 1891

Die Generalkommission schlägt die Bildung eines Maifonds vor. "Wenn wir den wirtschaftlichen Kampf einmal als berechtigt anerkennen, dann müssen wir uns sagen, daß derselbe dann auch so geführt werden muß, daß er sichtbare Erfolge für die Arbeiterklasse und ein schärferes Zurückdrängen der Macht der Arbeitgeber zeitigt. Immer wieder aufs neue müssen wir daher wiederholen, daß die nächste Zeit das Hauptaugenmerk auf die Ansammlung größerer Fonds gerichtet sein muß."
Weil "genügende Mittel" für die Kämpfe des Proletariats "das erste Erfordernis" seien, ruft die Generalkommission unter Bezugnahme auf den Beschluß der sozialdemokratischen Parteileitung zur Maifeier dazu auf, am 1. Mai 1891 zu arbeiten und ein Drittel oder ein Viertel des verdienten Tageslohnes "zur Anlegung eines allgemeinen Fonds zu ferneren Kämpfen" an die Generalkommission abzuführen.
Die Sammlung für die Maifonds erbringt bis zum 1. Oktober 1891 die Summe von 64.776,16 Mark. Dieses Geld kann die Generalkommission jedoch nicht als Grundstock für den vorgesehenen Streikfonds anlegen, sondern muß es zur teilweisen Abdeckung eines 105.000-Mark-Darlehens verwenden, das sie zur Unterstützung der Hamburger Tabakarbeiter aufgenommen hatte. Die Absicht, mit Hilfe eines Streikfonds die Position der Generalkommission gegen die Einzelgewerkschaften zu stärken, schlägt fehl.



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net edition fes-library | 1999