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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
20. Januar 1891

Die erste Ausgabe des "Correspondenzblattes der Generalkommission der Gewerkschaften Deutschlands" erscheint - zunächst unregelmäßig, dann wöchentlich in Berlin.
Die Generalkommission richtet in diesem Heft einen Appell "An die Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands":
"Nochmals sieht die Kommission sich veranlaßt, eine Aufforderung zur weiteren Einsendung von Geldern zur Unterstützung der auf das Pflaster geworfenen Arbeiter ergehen zu lassen.
Es ist allerdings nicht zu leugnen, daß die organisierten deutschen Arbeiter in der kurzen Spanne Zeit, welche seit der Gewerkschaftskonferenz verflossen ist, enorme Summen für den besagten Zweck geopfert haben."
Das "Correnspondenzblatt" soll die Fachorgane der einzelnen Gewerkschaften nicht ablösen. Es erscheint zunächst in einer Auflage von 400 Exemplaren und wird nur den Gewerkschaftsverwaltungen und den Reaktionen der Gewerkschaftszeitungen zugesandt. Mit dem "Correspondenzblatt" besitzt die Generalkommission ein wichtiges Instrument, um ihre Ansichten in den heftig diskutierten Streitfragen um die Organisationsform der sozialdemokratischen Gewerkschaften - Zentralverbände oder Lokalorganisationen bzw. Berufs- oder Industrieverbände - zur Geltung zu bringen. Sie benutzt es vor allem, um die "lokalistisch" orientierten Organisationen aus der sozialdemokratischen Gewerkschaftsbewegung hinauszudrängen, wobei sie sich der Unterstützung der Vorstände der Zentralverbände gewiß sein kann.
Das "Correnspondenzblatt" will sich mit den gemeinsamen Problemen aller Gewerkschaftsorganisationen beschäftigen und erhält damit zunehmend Bedeutung für eine Koordinierung der Gewerkschaftsarbeit. Als Sprachrohr der Generalkommission ist es auch frei von berufsegoistischen Tendenzen, die in den Zeitungen der Einzelverbände immer wieder anklingen.



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