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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
6. August 1890

In Erfurt wird der "Gesamtverband der evangelischen Arbeitervereine Deutschlands" gegründet. Der Gesamtverband will die Bildung neuer Vereine fördern, den Kampf gegen die Irrlehren der Sozialdemokratie ebenso aber auch gegen alle arbeiterfeindlichen Bestrebungen gemeinsam und planmäßig führen, die sittlich-religiöse Hebung der Mitglieder fördern und die wirtschaftliche Lage der Mitglieder bessern.
Nach § 3 sitzen im geschäftsführenden Ausschuß neben den Verbandsdelegierten je ein Vertreter des Zentralausschusses der Inneren Mission, des Evangelischen Bundes und des Aktionskomitees des Evangelisch-Sozialen Kongresses.
Der erste offizielle Schritt des geschäftsführenden Komitees und des Pressekomitees ist ein "Aufruf an die deutsche evangelische Christenheit".
Dieser ist diktiert von der Sorge um die Arbeiterschaft, die man mit der Aufhebung des Sozialistengesetzes im Jahre 1890 besonders gefährdet sieht. Er ruft deshalb zu einem "planmäßigen Zusammenschluß aller Kräfte, namentlich auch im Arbeiterstande" auf. Sammelpunkt soll der soeben gegründete Gesamtverband werden. "Schließt euch zu diesem großen Verbande mit uns zusammen, damit wir mit vereinter Kraft den Kampf gegen die Sozialdemokratie auf der ganzen Linie aufnehmen können."
Z.Z. gibt es in Rheinland und Westfalen mindestens 82 evangelische Arbeitervereine, in Sachsen sechs, in der Provinz Sachsen vier, in Schlesien fünf, in Baden zwei; je einen in Hessen und Hamburg.
Die aufgezählten Vereine umfassen im Jahre 1890 rund 40.000 Mitglieder.



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net edition fes-library | 1999