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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
26./31. Mai 1890

Auf dem Metallarbeiterkongreß in Weimar sind mehr Delegierte für Branchenorganisationen als für gemischte Lokalvereine anwesend.
In seinem längeren Rechenschaftsbericht als "Vertrauensmann der Metallarbeiter" setzt sich Martin Segitz energisch für gemischte Organisationen auf lokaler Ebene und einen Industrieverband auf Reichsebene ein. Dem in absehbarer Zeit zu erwartenden einheitlichen Verband aller Metallindustrie-Unternehmer in Deutschland könne nur ein gemeinsamer Verband für alle in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter erfolgreich Widerstand leisten. Dennoch rät er wegen der noch unsicheren Rechtslage von der sofortigen Gründung eines Metallarbeiterverbandes ab. Bis zum nächsten Kongreß werde am besten die bisherige "lose" Form der Zentralisation durch Vertrauensmänner beibehalten. Nur für den Fall, daß sich die im Anschluß an die allgemeine Aussprache stattfindenden Branchenkongresse für neue Branchenzentralorganisationen entscheiden sollten, werde er dem allgemeinen Kongreß die Konstituierung einer "Allgemeine Metallarbeiter-Union" vorschlagen.
Nachdem auf den Branchenkongressen Branchenverbände mit Mehrheit abgelehnt werden, bestätigt der Gesamtkongreß seinen Organisationsbeschluß von 1888. Die Zahl der Vertrauensmänner wird von 5 auf 6 (Feilenhauer) erhöht. In den einzelnen Regionen sollen ihnen "Bezirksvertrauensleute" einen Teil der Agitationsaufgaben abnehmen.



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net edition fes-library | 1999