Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
G. Schmoller erklärt in einem Vortrag, "die leitenden, kapitalbesitzenden Kräfte haben nur die Wahl zwischen der kommenden sozialen Revolution, welche unsere ganze wirtschaftliche Kultur begraben kann, und zwischen einem Mitreden der Arbeiter in Form der englischen Gewerkvereine und in Form der bescheidenen Arbeiterausschüsse. Ein dritter Weg ist unmöglich." G. Schmoller erblickt in statuarisch geregelten innerbetrieblichen Arbeiterausschüssen die unerläßliche Ergänzung zu den Gewerkschaften, überbetrieblichen Schiedsgerichten, Einigungsämtern und Arbeitskammern. Den entscheidenden Vorzug der Ausschüsse sieht G. Schmoller in ihrer "Doppelfunktion": "Sie sollen Vertrauens- und Amtsorgane des Werkes sein und sind daneben zugleich Interessenvertretung der Arbeiter", diese doppelte Loyalität mildere den "Egoismus der Interessenvertretung".
Stichtag:
12. Oktober 1889