Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
200 Delegierte beschließen in Dorstfeld die Gründung des "Verbandes zur Wahrung und Förderung der bergmännischen Interessen in Rheinland und Westfalen". Aus ihm entwickelt sich der Deutsche Bergarbeiterverband.
Stichtag:
18. August 1889
Nach § 1 des Statuts sind zwar "Religion und Politik in jeder Hinsicht total ausgeschlossen", doch in der Praxis kommt es bald zu internen Auseinandersetzungen, worauf die christliche Minorität den Verband verläßt. Der am 4. Mai 1890 gegründete christlich beeinflußte "Rheinisch-Westfälische Bergarbeiterverein Glückauf zur Wahrung und Förderung der bergmännischen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund", dem jeder "patriotisch und christlich gesinnte Bergarbeiter" beitreten kann, besteht kaum ein Jahr.
Aber auch der Verband, nachdem er 1890 mit 58.000 Mitgliedern die größte Gewerkschaft ist, verliert durch eine gezielte Verbotspolitik der Behörden, Verfolgung durch Unternehmer sowie interne Probleme bald wieder zahlreiche Mitglieder.