Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den
Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger
Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der
Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999
Die jährliche Wachstumsrate der industriellen Produktion steigt von 1887-1893 im Durchschnitt auf 4,2%, die von Produktionsmitteln um 47,8%, die von Konsumgütern um 37,5%. Die Kohleförderung steigt bis 1890 auf 89 Mill. t, die Stahlproduktion auf 2,2 Mill. t. Auf beiden Gebieten werden England und Frankreich im Wachstumstempo und Frankreich auch hinsichtlich der absoluten Produktion übertroffen. Der Anteil Deutschlands an der Weltindustrieproduktion steigt von 13% (1870-1880) auf 14% (1890). Die tägliche Arbeitszeit verkürzt sich in Industrie und Bergbau auf 11 Stunden. Die Arbeitsleistungen steigen erheblich an, insgesamt pro Arbeiter um 14,5%; dabei im Bergbau um 6,3% und in der Roheisenproduktion um 41%, die Bruttolöhne von 1880 bis 1890 um rund 20%. Die Mieten betragen durchschnittlich 20% der Arbeitereinkünfte und müssen für Wohnungen gezahlt werden, die in der Regel nur aus einem Zimmer (mit oder ohne Küche) bestehen und großenteils in Kellern oder unter Dachböden gelegen sind und allen elementaren Hygieneanforderungen widersprechen.
Stichtag:
1887 / 1893