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TITEL/INHALT

Chronologie der deutschen Gewerkschaftsbewegung von den Anfängen bis 1918 / Von Dieter Schuster. Mit einem Vorw. von Rüdiger Zimmermann und Registern von Hubert Woltering. - Bonn : Bibliothek der Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999

Stichtag:
28. Oktober 1884

Die Sozialdemokraten erringen bei den Reichstagswahlen große Erfolge. 549.990 Stimmen = 9,7% werden für sie abgegeben, das sind 76% mehr als 1881. Sie gewinnen insgesamt 24 Mandate. Der sozialdemokratischen Fraktion gehören u.a. auch an Wilhelm Bock, der zwischen 1873 und 1878 Vorsitzender der Schuhmachergewerkschaft ist sowie Heinrich Meister, der seit 1868 die Tabakarbeiterorganisation in Hannover und seit 1882 den kontrollierenden Ausschuß der Zentralorganisation der Tabakarbeiter leitet. Der Wahlkampf hatte diesmal nicht wieder unter so starker polizeilicher Behinderung zu leiden. Der Reichstag hatte zudem beschlossen, daß die Anmeldung einer Wahlversammlung durch einen Sozialdemokraten und mit einem sozialdemokratischen Redner nicht unter die Bestimmungen des Sozialistengesetzes falle.
Das Zentrum behält bei der Wahl seine dominierende Stellung. Nach diesem Wahlerfolg der Sozialdemokraten werden die Bestimmungen des Sozialistengesetzes wieder schärfer angewandt; nach der kaiserlichen Botschaft von 1881 war eine "milde Praxis" durchgeführt worden.



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net edition fes-library | 1999